Eine Liebe in Neapel

 
Titel: Eine Liebe in Neapel
Autor: Heddi Goodrich
Verlag: btb Verlag
Genre: Liebesroman
Erscheinungsdatum: 09.03.2020
Seitenanzahl: 544
Preis: 12,00€
  

Inhalt:

Neapel in den 90er-Jahren: Die amerikanische Studentin Heddi lebt in einer WG im quirligen Spanischen Viertel. Unten in den engen Gassen ist es selbst im Sommer dunkel, oben glüht die Sonne in die Wohnungen, und der Vulkan wacht über die Stadt. Heddi fühlt sich frei, und ihre Freunde geben ihr die Geborgenheit einer Familie, die sie nie hatte. Eines Tages trifft sie den Geologiestudenten Pietro, ohne große Erklärung überreicht er ihr ein Mixtape mit Liebesliedern. Es ist der Beginn einer großen Liebe. Unerwartet, intensiv und verwirrend. Heddi und Pietro verstehen sich wortlos, und sie sind sich sicher: Ihre Gefühle werden alle Widerstände überwinden.

Roman oder Biografie?

Mal eine etwas andere Überschrift. Ja das Buch macht den Eindruck, nicht frei erfunden zu sein. Die Autoren und die Protagonistin tragen den selben Namen und wenn man sich die Biografie der Autorin ansieht sind ebenfalls klare Parallelen zu erkennen. Auch zum Ende des Buches wird einem der Wink in diese Richtung gegeben. 
Aber das Buch wird als Roman bezeichnet und zu Beginn wird ganz deutlich gesagt, dass es eine fiktive Geschichte ist und Parallelen reiner Zufall. 
Warum ich darauf so rumreite? Bei einer Biografie kann ich schlecht kritisieren, wenn Personen nicht genauer beleuchtet oder manche Personen vielleicht unwirklich scheinen. Bei einer fiktiven Geschichte schon. 
Da im Buch aber steht, es ist fiktiv und ich es nicht wissen kann, werde ich es als fiktiven Roman behandeln.

Charaktere: 

Pietro und Heddi sind okay. Nichts besonderes, aber vollkommen in Ordnung. Es gab allerdings einige Charaktere die wirklich spannend waren. Luca Falcone, Heddis Mitbewohner. Genauso wie Pietros französische Mitbewohnerin oder sein leicht zynischer Bruder. Hier liegt mein erster Kritikpunkt: Man erfährt leider nicht viel über sie. Sie sind da und haben ganz sicher eine Menge Potenzial, man schmeckt die Spannung quasi schon auf der Zunge, doch man geht nicht tiefer. Man erfährt im Grunde nichts. Wirklich sehr schade.

Meinung:

Ich habe zudem zwei große Kritikpunkte an das Buch. 

Zum einen ist es einfach zu lang. Viele Schilderungen über die Stadt oder Umgebung sind interessant und man kann sich gut in die Szenerie hineinversetzen. Aber knapp 550 Seiten? Das kann es nicht füllen. Auch die Liebesgeschichte ist bewegend und schön mitzuerleben. Aber hier das gleiche Urteil: Es hätten auch 300 Seiten gereicht. 

Achtung minimaler Spoiler: Der zweite Punkt ist der: Man weiß eigentlich zu Beginn des Buches, dass die beiden sich trennen. Man weiß nur nicht warum. Im Laufe des Romans bekommt man zwar eine Ahnung, aber man wartet weiterhin auf die große explosive Trennung. Aber sie kommt nicht. Ich habe mich gefühlt wie Heddi, die auf den Ausbruch des Versuvs gewartet hat. Natürlich möchte man es irgendwie nicht, denn man weiß, dass es schmerzen (oder töten) wird, aber dennoch wartet man mit verräterischer Sensationslust darauf, dass es explodiert. Es war ja unvermeidbar. Es würde passieren. 
Doch im Endeffekt hat man die Trennung selbst gar nicht richtig mitbekommen. Das fehlt dem Buch und fand ich wirklich sehr schade. "Spoiler" vorbei.

Die Briefe die zwischen Pietro und Heddi in der Zukunft hin und her geschickt wurden fand ich interessanter. Auf diese habe ich mich immer gefreut. 

Fazit:

Kein schlechtes Buch. Es entführt einen in eine andere Welt. Aber zu lang, gerade da die spannenden Aspekte, wie ich finde, zu kurz kamen. Kein schlechtes Buch, aber ein zweites mal werde ich es nicht lesen. 


Bild und Text unter "Inhalt" kommen vom Amazon

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