Das Lied von Eis und Feuer 01 - Die Herren von Winterfell

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 01 - Die Herren von Winterfell

Autor: George R. R. Martin

Verlag: Blanvalet-Verlag 

Genre: Fantasy

Erscheinungsdatum: 14.12.2010

Seitenanzahl: 576

Preis: 16,00€

Originaltitel: A Game of Thrones (A Song of Ice and Fire 1, Pages 1-359)

Originalverlag: Bantam, New York 1996 

Aus dem Amerikanischen übersetzt von Jörn Ingwersen 

Inhalt:

Eddard Stark, der Herr von Winterfell, wird an den Hof seines Königs gerufen, um diesem als Berater und Vertrauter zur Seite zu stehen. Doch Intriganten, Meuchler und skrupellose Adlige scharen sich um den Thron, deren Einflüsterungen der schwache König nichts entgegenzusetzen hat. Während Eddard sich von mächtigen Feinden umringt sieht, steht sein Sohn, der zukünftige Herrscher des Nordens, einer uralten finsteren Macht gegenüber. Die Zukunft des Reiches hängt von den Herren von Winterfell ab!

Charaktere:

Der Roman ist aus verschiedenen Sichten geschrieben und wechselt jedes Kapitel. Da es sehr viele Personen sind und es auch nicht wirklich den/die Hauptprotagonist/in gibt, stelle ich jetzt mal nicht alle einzeln vor. 

Alle Charaktere machen Sinn. Punkt. Das muss ich einfach so sagen. Manche Persönlichkeiten mag ich zwar nicht, aber dennoch sind sie nachvollziehbar geschrieben. Wenn ich aus der Sicht der jeweiligen Personen lese, ob ich sie mag oder auch nicht, lese ich gerne weiter und möchte erfahren was um sie/ihn herum passiert. 

Vergleich zur Serie:

Ich möchte das gar nicht so sehr lang werden lassen, denn in meiner Rezension soll es ja um das Buch gehen. Aber trotzdem muss ich hier eins, zwei Dinge zum Vergleich sagen. 

Game of Thrones ist ein riesen Erfolg und die Verfilmung (sagt man das auch bei Serien?) von ein Lied von Eis und Feuer. Ich habe zuerst die Serie gesehen (bis auf die letzte Staffel) und nun das erste Buch gelesen. Gerade zu Beginn liegen die beiden Werke sehr nah an einander, sodass manchmal für mich beim Buch schon etwas Spannung raus genommen wurde. Die zweite Hälfte wurde für mich spannender, ob das daran liegt, dass die Serie hier weiter vom Buch abweicht, oder ich mich einfach weniger erinnere, kann ich nicht genau sagen. 

Natürlich wurden manche Dinge in der Serie etwas abgewandelt oder weggelassen, doch insgesamt empfinde ich es als wirklich gute Verfilmung und denke, wer die Serie mag, wird auch das Buch mögen, und umgekehrt. 

Eine Sache hat mich allerdings doch erschreckt. Manche wissen es vielleicht schon, aber bestimmt nicht alle. Im Buch sind die Charaktere erheblich jünger. Also wirklich erheblich. Beispielsweise ist Eddard/Ned Stark erst 35 Jahre. Robb Stark und Jon Schnee erst 14. Dementsprechend geringer ist das Alter aller Personen in dem Buch. Ich habe mal nachgelesen, wie alt die Schauspieler zu Beginn waren. Die Schauspieler von Robb und Jon waren 25 und 24 und Ned war sogar 52 Jahre. Es ist nicht meine Aufgabe die Serie zu beurteilen und um ehrlich zu sein: Wäre die Kritik auch nicht allzu böse, denn ich habe die Charaktere in der Serie einfach zu lieb gewonnen. 

Dennoch möchte ich nochmal auf das Alter im Buch zurückkommen. Mir gefällt es wirklich gut, dass sie so jung sind. Zum Einen macht es im Mittelalter, wo der Altersdurchschnitt (vermutlich auch in einer Fantasy-Welt) nicht so hoch war, sehr viel Sinn. Zum Anderen ist es aber auch sehr spannend zu lesen, wie die Kinder im Zwiespalt zwischen Kind sein und der Lord/die Lady sein, die sie sein  müssen, stehen. Manchmal benehmen sie sich wie Erwachsene. Übernehmen Verantwortung und Pflichten, beobachten und stecken für andere zurück. Manchmal sind sie aber auch so Kind, mit Wutausbrüchen und Träumereien, sie wehren sich nicht und fangen an zu weinen. Das ist schön mitzuerleben und ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung. 

Weitere Meinung:

Wie schon gesagt, stimmt in diesem Buch für mich einfach vieles. Die Charaktere sind toll, es ist spannend und man möchte es eigentlich nicht weglegen. Auch die Welt, in welcher der Roman spielt, ist außergewöhnlich und interessant. Doch eines muss ich auch sagen: Man merkt ganz klar, das ist erst der Anfang. Wie auch Ned Stark im letzten Kapitel sagt:  „[…] Ich fürchte, das alles ist nur der Anfang“. Und er hat Recht. Wie gesagt, es ist alles spannend, doch wenig haut einen wirklich vom Hocker. Bei einem richtig gutem Buch, möchte ich hochtrabende Gefühle haben, ich möchte laut lachen, weinen und verzweifeln. Natürlich sind das hohe Ansprüche, doch insgesamt war mir das einfach etwas mager. Gerade bei einem Buch dieser Länge. Allerdings glaube und hoffe ich, dass das tatsächlich daran lag, dass es das Erste von Zehn war und das es sich in den Anderen noch steigert. 

Etwas traurig war ich auch wegen des Endes. Ja, vielleicht hatte ich hohe Erwartungen wegen der Serie. Dort hat es zum Ende gekracht. Gewaltig. Es muss ja nicht identisch sein, nein keineswegs und das Buch ist einfach nicht an der Stelle, wo das Serienendes der ersten Staffel ist. Gar kein Problem, aber es wirkte so als hätte George R. R. Martin die Seiten für seinen Roman voll und dann hätte man halt „Ende“ drunter geschrieben. Für mich leider echt etwas enttäuschend.   

Fazit:

Für mich ist es schwierig das Buch als einzelnes zu Bewerten. Ich kenne die anderen noch nicht, aber sie lassen sich trotzdem nur schwer trennen. Die Leute, die die Serie kennen und die mögen, sollten sich das Buch auf jeden Fall mal ansehen. Für die Anderen, fällt meine Empfehlung fast noch etwas besser aus. Aber nur dann, wenn man wirklich Lust am lesen hat. Man kann und sollte den Roman nicht als einzelnes stehen lassen und bei einer Reihe von Zehn Büchern in dieser Länge, hat man schon was vor. 

Also von mir gibt es eine Leseempfehlung, die allerdings ein wenig eingeklammert ist, da es für mich noch gar nicht so richtig losging. 

In Noten würde ich sagen eine Zwei Minus.